von Paula Schoppet (MSS 12) und S. Öppling
Am Sonntag, dem 17.03.24, machte sich der DS-Grundkurs der MSS 12 auf den Weg zum Staatstheater nach Mainz in das Stück „Woyzeck I Marie“, angelehnt an das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner, das die meisten Schülerinnen und Schüler bereits aus dem Deutschunterricht kannten.
Im Saal angekommen, ließ sich schnell feststellen: Das Stück gleicht keineswegs dem Original. Die Inszenierung der Regisseurin Mirjam Loibl setzt sich mit Klassismus und den prekären Bedingungen der Arbeitswelt auseinander.
Das besondere Bühnenbild besteht aus vier Räumen auf zwei Ebenen, die meist gleichzeitig bespielt werden. Dargestellt werden drei Arbeitsräume und der private Raum von Marie und Woyzeck, der lediglich der Größe eines Containers entspricht. Zwei große Hände bewegen sich während der Vorstellung vor der Kulisse auf und ab und verdecken die Räume teilweise, vor allem der private Raum verschwindet öfter hinter der Hand.
Die Darstellerinnen und Darsteller tragen Schweinsmasken und das ständige Wechseln zwischen den Räumen mit Kostümwechsel ist sichtlich ermüdend. Auch wird nicht live gesprochen, der wenige Text läuft über Tonband, was zeigt, wie körperlich anstrengend die Szenen sind. Außerdem soll dadurch deutlich werden, dass die Menschen nicht mehr miteinander sprechen, sondern vergangene Dialoge nur noch in den Köpfen nachhallen. Die Menschen sind degeneriert und haben Ticks, die die Darstellerinnen und Darsteller eindrucksvoll auf die Bühne bringen.
Nach dem Stück waren die Reaktionen des DS-Kurses unterschiedlich. Einige waren von den teilweise sehr erniedrigenden Handlungen und der ungewöhnlichen Darstellungsweise verwirrt, andere fanden einige Stellen „cool“, andere hingegen „komisch“. Im Allgemeinen waren sich die Schülerinnen und Schüler jedoch einig, dass das Stück jeden berührt hat und in seiner Intensität erst einmal zu verarbeiten war.
An dieser Stelle vielen Dank dem Förderverein für die großzügige finanzielle Unterstützung. Die außergewöhnliche Inszenierung des Dramas hat alle nachhaltig beeindruckt.