von Jona Hottum und Felix Pauer
Am Dienstag, 9. April 24, machten sich die Erdkunde-Leistungskurse der MSS 11 und 12 unter der Leitung von Frau Wenz, Herrn Neumann und Herrn Pauer auf den Weg zum Geysir Erlebniszentrum nach Andernach. Nach einer einstündigen Busfahrt, welche netterweise vom Förderverein bezahlt wurde, erreichte die Gruppe das Geysir-Erlebniszentrum. An dieser Stelle einen großen Dank an den Förderverein für die großartige Unterstützung. Nach der Ankunft begann das geplante Tagesprogramm, welches einen Workshop rund um Geysire, eine von Experten begleitete Museumstour und einen Besuch des Geysirs Andernach umfasste.
Im Erlebniszentrum wurden die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen eingeteilt, anschließend begann eine Gruppe mit dem Workshop und die andere Gruppe mit der Museumstour. Bei dem Workshop stellten zwei Vertreter des Erlebniszentrums die theoretischen Fakten und Prozesse hinter einem Geysir vor, zum Beispiel wie diese funktionieren und entstehen. Ebenfalls wurden Unterschiede zwischen Warm- und Kaltwassergeysiren dargestellt sowie zwei kleine Experimente durchgeführt, bei welchen auch ein kleiner funktionierender Geysir nachgebildet wurde.
Die Museumstour, geführt von einer Expertin des Erlebniszentrums, belehrte die Schülerinnen und Schüler über die geowissenschaftlichen Zusammenhänge sowie die physikalischen und chemischen Prozesse rund um Geysire. Die dabei vorkommenden Exponate, wie eine simulierte Aufzugfahrt tief unter die Erde, boten den Schülerinnen und Schülern interessante Wege sich weiteres Wissen anzueignen.
Nachdem die Gruppen jeweils ihren ersten Programmpunkt abgehakt hatten, ging es per Schiff über den Rhein zur Halbinsel Namedyer Werth, auf welcher sich der Kaltwassergeysir Andernach befindet. Am Anleger angekommen wanderten beide Gruppen zusammen mit weiteren Gästen einen kurzen Weg durch das Naturschutzgebiet der Halbinsel, um sich anschließend den ersten Ausbruch des Tages anzusehen. Etwa 10 bis 15 Minuten lang schoss die Wasserfontäne bis zu 60 Meter in die Luft. Anschließend fuhren die Gruppen wieder zurück zum Erlebniszentrum, um dort jeweils an dem Workshop oder der Museumstour teilzunehmen.
Die Entstehung und Funktionsweise von Geysiren sind anhand von geowissenschaftlichen Fakten erklärbar. Zum Beispiel entstehen Kaltwassergeysire lediglich durch Bohrungen und Installation von Rohren an Orten, wo das Grundwasser im Boden besonders viel Kohlenstoffdioxid besitzt. Solch ein Phänomen lässt sich an Orten mit vulkanischer Aktivität in der Erde auffinden. Dazu zählt mitunter der Laacher See, in welchem an einigen Stellen aus dem Wasser aufsteigende CO2-Bläschen beobachtet werden können. Zum Ausbruch kommt es bei einem solchen Kaltwassergeysir, indem zuerst einmal Grundwasser durch kleine Öffnungen in ein Rohr fließt, welches mit der Oberfläche verbunden ist. Durch die vulkanische Aktivität entstandene kleinen Risse und Spalten in der Erde geben dem freigegebenen Kohlenstoffdioxid einen Weg in das Grundwasser und das Rohr, in welchem sich beides ansammelt. Wenn der Geysir, bzw. das Rohr vollgelaufen ist, drückt das CO2 das angesammelte Wasser aus dem Rohr hinaus zur Oberfläche, was zum Ausbruch des Geysirs führt. Neben ihrer kalten Wassertemperatur lassen sich Kaltwassergeysire außerdem an ihrer eher gebündelten Fontäne erkennen. Warmwassergeysire im Gegenzug sind natürlich entstanden und im Vergleich deutlich häufiger auf der Welt vorzufinden. Bei diesen entsteht Druck nicht durch Kohlenstoffdioxid, sondern durch die extreme Wärme des Wassers sowie dem verdunsteten Wasserdampf. Wenn genug Druck aufgebaut ist, bricht der Geysir aus, wobei eine heiße Fontäne aus dem Boden schießt. Die ganze Wärme, welche diesen Prozess ermöglicht, kommt von vulkanischen Aktivitäten im Boden. Anders als bei einem Kaltwassergeysir besitzt die Wasserfontäne deutlich mehr Volumen sowie Wasserdampf. Ein Beispiel für einen Warmwassergeysir ist z.B. der Geysir Strokkur auf Island.