von Katharina Diehl-Knieriemen
von Katharina Diehl-Knieriemen
Normalerweise liegt am Tag der offenen Tür ein aufgeregtes Knistern in der Luft: Wird alles klappen? Wer kommt alles? Eine Mischung aus Rummel und konzentrierter Anspannung. „So ein bisschen wie Schulfest ist das ja immer“ beschreibt Justus aus der 13. Klasse den Tag, den er zumindest sieben Mal sehr genossen hat, weil so viel los war und man so viele Menschen getroffen hat. Doch wie kann das unter Coronabedingungen gelingen?
Nachdem im letzten Jahr nur ein digitaler Auftritt auf unserer Homepage möglich war, wurde der Tag der offenen Tür in diesem Jahr extra etwas vorverlegt, damit sich die IGS Gerhard Ertl in Präsenz vorstellen kann. Dennoch erforderten die gegenwärtigen Umstände, dass ein komplett neues Konzept entwickelt wurde und dies, ob des frühen Termins, auch noch unter einem gewissen Zeitdruck umgesetzt werden musste. Um große Menschenansammlungen zu vermeiden und die Kontaktverfolgung sicher zu stellen, gab es Führungen mit bis zu zehn Besuchern, die ganz individuell von Lehrkräften der Schule betreut wurden. Anmelden konnte man sich über die Homepage und die Nachfrage war erfreulich hoch. Bis auf einen Platz konnten alle 250 Plätze vergeben werden.
Am Samstagmorgen starteten die Führungen dann pünktlich um 9 Uhr mit Einchecken über die Luca App und dem Nachweis der 3G-Kriterien. In Team 7 gab es einen ersten Einblick in die Besonderheiten einer IGS, die als Teamschule die Jahrgangstufen zusammengefasst an einem Ort versammelt und neben den großzügigen Klassenräumen noch zwei Differenzierungsräume bereithält. Während den Eltern „langweilige“ Dinge wie Klassenrat, PROPP und Differenzierungskonzept vorgestellt wurden, gab es für die besuchenden Kinder Mitmachstationen, an denen zum Beispiel das Fach Gesellschaftslehre vorgestellt oder ganz spielerisch Mathe, Englisch und Deutsch geübt wurde.
Da die IGS Gerhard Ertl schon seit einigen Jahren digitalisiert ist und nicht erst seit Corona mit iPads ausgestattet ist, wurde den Eltern natürlich auch unser digitales Konzept vorgestellt. Dass es hierbei auch um Sicherheit im Netz und den sinnvollen Umgang mit den eigenen Daten geht, machte Frau Imhof deutlich, während die Kids das Surf Quiz an Tablets absolvieren konnten.
Im Anschluss präsentierten die naturwissenschaftlichen Fächer die Bandbreite der räumlichen und pädagogischen Möglichkeiten der Schule. Die berühmte Chemieshow, bei der es normalerweise knallt und explodiert, lief coronabedingt nur per Beamer an der Wand, aber geblitzt wurde an der physikalischen Mitmachstation dann eben mit Muskelkraft. Auch Chemie, Biologie und das Wahlpflichtfach Ökologie boten den Besuchern spannende Experimente, für die aufgrund der engen Taktung der Führungen leider zu wenig Zeit blieb. Im Erdgeschoss des A-Baus stand dann der Schulelternbeirat bereit, um Fragen der Besucher zu beantworten. Daneben präsentierten sich die Wahlpflichtfächer, Kunstprojekte und die Bienen AG mit Arbeitsergebnissen und tollen Plakaten.
Den Abschluss der Führung bildete der neu gestaltete Schulhof, auf dem Kletterspinne, Trampoline, Tischtennisplatten und Niedrigseilgarten direkt von interessierten Besuchern ausprobiert werden konnten. Dies wurde mit Begeisterung wahrgenommen. Ein besonderes Highlight war der Rollstuhlparcours, den die Sportlehrer unter der Führung von Herrn Hofmann aufgebaut hatten. Auch hier war den ganzen Tag über coronakonformer Andrang zu verzeichnen.
Ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm konnte den Besuchern also auch unter erschwerten Bedingungen präsentiert werden und sowohl Eltern als auch Kinder waren angetan von der kleinen aber feinen IGS Gerhard Ertl. Auch wenn es nach Meinung einiger beteiligter Schüler viel zu ruhig war, konnte die Schule zeigen, welche Möglichkeiten in ihr stecken. Und ein Schulfest mit Menschenmassen, Lärm und Rummel holen wir ganz sicher nach! Um also die Eingangsfrage zu beantworten: JA, wir schaffen das!
Bunte Eindrücke vom "Tag der offenen Tür" 2021