von L. Höchstetter
„Ich kann den Schüleraustausch nur empfehlen und freue mich schon sehr darauf, die Franzosen hier bei uns in Deutschland begrüßen zu können.“ Dieses Fazit eines Teilnehmers des deutsch-französischen Schüleraustausches 2023 beschreibt wohl sehr treffend die Gefühle, mit denen die 17 SchülerInnen nach einer Woche in Frankreich wieder wohlbehalten in Sprendlingen ankamen. Von Montag, den 24.04.23 bis Sonntag, den 30.04.23 machten sich unternehmungslustige und entdeckungsfreudige Französischlernende der Jahrgangsstufen acht bis zehn der IGS Gerhard Ertl auf den Weg, das Land und seine Leute kennenzulernen. Ihr Ziel war das Collège Albert Camus in Genlis, der Partnergemeinde von Sprendlingen.
Dort wurden die SchülerInnen zusammen mit ihren Lehrkräften Frau Eyben und Herr Ebenau nach langer sechsstündiger Busfahrt schon sehnlichst von ihren französischen AustauschpartnerInnen erwartet, welche mit ihren Familien den deutschen Gästen eine Woche lang eine Herberge boten. Nach einer Begrüßung und einer Führung durch die Schule diente der erste Abend der Erholung von der Reise und dem gegenseitigen Kennenlernen und wurde daher auf ganz individuelle Weise in den Gastfamilien zugebracht.
Am Dienstag stand dann gleich ein Besuch an der Partnerschule auf dem Programm. Dort durften die deutschen Gäste viele Eindrücke sammeln, indem sie dem Unterricht in verschieden Fächern lauschten und als Stärkung zwischendurch kulinarische Leckerbissen aus der Region verköstigten. Da gemeinsame Aktivitäten bekanntlich Zusammengehörigkeitsgefühle fördern, stellten die Jugendlichen nach dem Mittagessen bei einem Rugby-Spiel auf dem Schulgelände ihre Ausdauer und ihre Sportlichkeit auf die Probe.
An den beiden folgenden Tagen bot sich der Truppe die Chance, Ausflüge in der Region zu unternehmen. In Dijon konnten sich die SchülerInnen im Haus Rheinland-Pfalz von den engen Banden der deutsch-französischen Freundschaft überzeugen und sich den gelebten Austausch zwischen den Kulturen zum Vorbild nehmen für ihre eigene deutsch-französische Partnerschaft. Eine Rallye durch die Hauptstadt der Region Bourgogne rundete den Tag ab und erlaubte Erkundungstouren in deutsch-französischen Kleingruppen. Bekannt ist die Region Bourgogne sicherlich in erster Linie für ihren Wein von Weltruhm. Jedoch bringt so mancher die Gegend um Dijon noch mit einer weiteren Köstlichkeit in Verbindung – dem Senf. Einen Ausflug nach Beaune in die Welt der Senfherstellung unternahmen die Jugendlichen daher am Donnerstag, wo die Moutarderie Edmond Fallot ihre Türen öffnete, um der Reisegruppe in einer Erkundungstour die Geschichte und Gegenwart der Senfproduktion näher zu bringen. Neben geschmacklichen Highlights boten sich am selben Tag aber auch noch optische Highlights, nämlich beim Besuch der Hospices de Beaune. Hier konnten sich die deutschen Gäste von der pittoresken Architektur eines ehemaligen Krankenhauses überzeugen, welches heute ein Wahrzeichen der Region Bourgogne ist und bei einer Reise in die Gegend auf der Route nicht fehlen darf.
Nach all diesen Eindrücken und Erlebnissen besuchten die TeilnehmerInnen des Austauschprogramms am Freitag noch ein letztes Mal die Schule ihrer GastgeberInnen, um dort in mehreren Klassen den deutsch-französischen Schüleraustausch vorzustellen und für eine Teilnahme in den folgenden Jahren zu werben. Den Nachmittag verbrachte die Gruppe damit, die Erlebnisse der Woche in Form einer kurzen Videoreportage festzuhalten. Der Abschluss der Woche wurde bei einem gemeinsamen Abend mit allen Gastfamilien und SchülerInnen in der Schule gefeiert. Hier wurde viel über Erlebtes geredet und gelacht. Vor allem aber mussten sich viele TeilnehmerInnen schon von neu gewonnenen Freunden fürs erste Verabschieden, da der letzte Tag des Austauschs ein Familientag war, der von den Gastfamilien nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden konnte.
Am Sonntagmorgen hieß es dann „Adieu!“, als sich die 17 deutschen SchülerInnen, um viele Erlebnisse reicher, wieder auf den langen Weg in ihr wohlbekanntes Zuhause nach Sprendlingen machten. Viele wären gerne länger geblieben, schätzten die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der französischen Familien sehr. Ein Trost, der trotz Abschiedsschmerz bleibt, ist: Der Gegenbesuch der französischen SchülerInnen steht nicht in allzu weiter Ferne. Schon am 22. Mai gibt es ein Wiedersehen, denn dann können die deutschen SchülerInnen ihre französischen PartnerInnen in Sprendlingen willkommen heißen.
Die TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen des Austauschprogramms danken dem Förderverein der IGS Gerhard Ertl und dem Land Rheinland-Pfalz für die finanzielle Unterstützung.