Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels geht in die 62. Runde und so konnten auch die SchülerInnen der IGS Gerhard Ertl wieder an der ersten Runde teilnehmen. Trotz der coronabedingten Einschränkungen stellte sich den SchülerInnen nicht die Frage, OB sondern nur WIE sie im Rahmen des Jahrgangsentscheids ihre Lieblingslektüren vorstellen konnten.
Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und richtet sich deutschlandweit an alle Klassen der 6. Jahrgangsstufe. Er bietet den SchülerInnen die Möglichkeit, ihre eigenen Lieblingsbücher vorzustellen und zahlreiche neue Geschichten zu entdecken.
Dafür hielten die Kinder im Voraus Buchvorstellungen auf Klassenebene, welche ihnen die Gelegenheit boten, sich mit ihren Lieblingslektüren noch einmal aus neuer Perspektive auseinanderzusetzen: Hintergründe recherchieren, Plakate erstellen und schließlich eine besonders interessante Stelle aus dem Buch vorlesen. Unter Berücksichtigung der besonderen Umstände dieses Jahr erfolgte diese Phase überwiegend digital und die SechstklässlerInnen reichten ihre Buchvorstellungen als Video ein, das im Anschluss von den Klassenkameraden – insbesondere hinsichtlich der Vorleseleistung – bewertet wurde.
Auf diese Weise konnten GruppensiegerInnen ermittelt werden, welche dann in einer zweiten Runde mit ihrem Vortrag noch einmal „live“ in der eigenen Klasse gegeneinander antraten und aus denen schließlich der/die KlassensiegerIn hervorging. Für den Schulentscheid konnten sich qualifizieren: Tim Neumann (6a), Emilie Reckert (6b), Marlon Huster (6c) und Mia Butzke (6d).
Beim Finale an der IGS ging es am 23.11. also noch einmal zur Sache: In zwei Runden mussten die vier TeilnehmerInnen sich beweisen und die Jury von ihrer Vorleseleistung überzeugen. Unterstützt wurden sie dabei von einem kleinen Kreis ausgewählter KlassenkameradInnen, die zur Einhaltung der Hygienevorschriften ein reduziertes, aber nicht minder begeistertes Publikum bildeten.
In der „leselustigen“ Atmosphäre der Gemeindebibliothek präsentierte jeder Wettstreiter in einem ersten Durchgang seinen eigenen Text und las eine selbstgewählte Passage daraus vor. Die Jury - bestehend aus den Deutschlehrkräften der 6. Klassen und der Bibliotheksleiterin Frau Walther - vergab dabei Punkte nach folgenden Bewertungskriterien: Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Jeder der vier Vorleser meisterte diese Etappe souverän.
Richtig spannend wurde es dann beim Vorlesen des Fremdtextes. Alle vier lasen aufeinanderfolgende Textpassagen aus dem Jugendbuch „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ von Andreas Steinhöfel vor, von dem sie den ersten Band bereits aus dem Unterricht in Klasse 5 kannten. Nachdem die Kinder sich auch dieser Aufgabe gestellt hatten, stand die Jury vor der schwierigen Aufgabe, eine/n SiegerIn küren zu müssen.
Obgleich die Entscheidung nicht leicht fiel, konnte am Ende Tim Neumann aus der 6a den Wettbewerb für sich entscheiden: Nicht nur sein ansprechender Vortrag des Fantasy-Romans „Sonea - Die Heilerin“ von Trudi Canavan, sondern auch seine hervorragende Leistung, einen ihm unbekannten Text spontan lebendig und anschaulich vorzulesen, konnten die Jury letztendlich überzeugen.
Bei der Siegerehrung bekamen alle Teilnehmer als Anerkennung für ihre Leistungen ein Lesezeichen und ein kleines Buch und Tim konnte sich als strahlender Sieger neben einer Urkunde zusätzlich noch über einen Büchergutschein für ein Buch seiner Wahl freuen.
Für ihn heißt es jetzt „Nach dem (Vor)Lesen ist vor dem (Vor)Lesen“, denn er darf Ende Januar als Schulsieger die IGS Gerhard Ertl noch auf Kreisebene vertreten und sich dort gegenüber anderen Schulsiegern beweisen. Am liebsten würden ihn seine MitschülerInnen natürlich im Juni beim Bundesfinale in Berlin sehen – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, für den die gesamte Schulgemeinschaft Tim natürlich die Daumen drückt und viel Erfolg wünscht!
Insgesamt war der Vorlesewettbewerb auch in diesem Jahr wieder für alle Kinder des Jahrgangs ein Gewinn: Die Lehrkräfte konnten sich über ihre SchülerInnen freuen, die mit viel Freude und Kreativität beim Wettbewerb dabei waren. „Wer liest, gewinnt immer“ - und so konnte bei allen die Lesefreude und Lesemotivation gestärkt werden.
Besonderer Dank gilt dem Förderverein der IGS, der den Preis gestiftet hat, sowie Frau Walther von der Bibliothek Sprendlingen-Gensingen, die den Wettbewerb nicht nur als Jurymitglied, sondern auch durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten bei der Durchführung unterstützt hat.
(von Jennifer Schneider)